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Auszug aus unserer Dorfchronik

Liebe Interessierte der Birkheimer Dorfgeschichte, der Gemeinderat der Ortsgemeinde Birkheim beschloss in der Sitzung vom 16.01.2008 den Auftrag zur Erstellung einer Dorfchronik zu vergeben. Nach einiger Suche wurde der Kontakt zu Werner Stoffel aus Boppard-Oppenhausen gefunden, der über die Jahre hinweg schon einige Dorfchroniken erstellt hatte und somit viel Erfahrung hinsichtlich den notwendigen Quellen hatte. Dieser Kontakt und die spätere Vergabe an Herrn Stoffel bewies sich später als wirklicher Glücksgriff. Am 2. Adventssonntag 2014 war es dann so weit, während einer offiziellen Feierstunde wurde die Birkheimer Dorfchronik dann einem voll besetzten Gemeindehaus vorgestellt. Das Interesse war riesig und die ersten Exemplare der Chronik fanden einen reißenden Absatz. Glücklicherweise sind noch einige Restbestände übriggeblieben, die für einem kleinen Unkostenbeitrag von 20,- bei unserem Bürgermeister erworben werden können. Die nun folgenden Seiten zeigen einen kleinen Abriss aus dem 332 seitigen Gesamtwerk. Wir hoffen damit Lust auf mehr zu wecken und Sie zum Erwerb dieser einzigartigen Dorfgeschichte zu motivieren. Das Ortswappen Das Wappen ist in Silber, halblinks und schräg rechts durch blaue Wellenbalken geteilt, vorn ein rotes Balkenkreuz, hinten ein Wasserrad. Schildteil verweist auf die ehemalige Zugehörigkeit zum Kurfürstentum Trier im alten Reich (Niederbach) zwischen der Vogtei Pfalzfeld und Kurtrier. Der hintere Schildteil nimmt Bezug mit dem Wellenbalken zum Dorfbach (genannt „Wäschbach“ oder auch „Quäkelbach“), der in den Niederbach fließt. Das Wasserrad erinnert an die Birkheimer Getreidemühle Friedrich Neubauer, die in den 1920-er Jahren zerstört wurde. Das Birkenblatt deutet redend den Ortsnamen. Aus der ältesten Geschichte der Heimat Bodenfunde in unserer näheren Heimat Auch in der Nähe von Birkheim sind Zeugen aus der frühgeschichtlichen Zeit bekannt geworden. Sie beweisen, dass unsere Heimat schon in vorchristlicher Zeit von Menschen bewohnt war. Zu diesen Funden zählt auch die bekannte „Flammensäule“ von Pfalzfeld. Es handelt sich dabei um eines der bedeutendsten Grabdenkmäler aus der „La-Tene-Zeit“ (4. - 1. Jahrhundert v. Chr.), die nördlich der Alpen erhalten sind. Ursprünglich war es wohl ein Pfeiler oder eine Stele, die als Kultsäule auf einem Grabmal stand. Im Jahre 1649, kurz nach Beendigung des Dreißigjährigen Krieges, fand der hessische Historiker Johann Winckelmann die Säule auf dem verwilderten Friedhof in Pfalzfeld. Die Hügelgräber im Birkheimer Wald Es ist nicht sicher, ob die oben beschriebene, in Pfalzfeld gefundene „Flammensäule“ tatsächlich auf einem Grab in diesem Dorf gestanden hat. Ebenso könnte sie auch einem Hügelgrab in der Nähe zugeordnet werden, deren es einige in unmittelbarer Umgebung gegeben hat. So sind auch in der Gemarkung Birkheim Hügelgräber nachgewiesen. Der preußische Pionieroffizier und Altertumsforscher Karl August von Cohausen (1812 1894) hat in den Jahren 1850/51 an verschiedenen Stellen im Hunsrück Ausgrabungen von alten Verschanzungen und Grabhügeln vorgenommen, unter anderem auch im Birkheimer Wald, und zwar im Distrikt „Nenzhäuser Gebück“. Über die Ergebnisse hat er im „Bonner Jahrbuch“ 1852 Folgendes berichtet: „In einer flachen Abdachung, die von einem hohen Rücken von Nenzhausen nach Birkheim führt, liegt eine Gruppe von Gräbern in einem vielleicht 20 Fuß hohen Hügel. Mehrere Gräber sind schon früher von Unbekannten geöffnet worden. Der Hunsrück wird neu besiedelt Die ersten Niederlassungen auf dem Hunsrück Leider lässt sich oftmals die spannende Frage, wann und von wem unsere Heimatdörfer gegründet wurden, nicht beantworten. Aus alten Urkunden und Schriftstücken können wir nur entnehmen, wann die Dörfer zum ersten Mal schriftlich erwähnt wurden. So werden im 9. und 10. Jahrhundert Siedlungen auf dem vorderen Hunsrück erstmals aktenkundig. Es sind jedoch nicht viele Dörfer, die vor der ersten Jahrtausendwende genannt werden. Pfalzfeld gehört dazu (bereits im Jahre 893 erwähnt), Gondershausen (897) und Hungenroth (992). Birkheim wird zum ersten Mal urkundlich genannt Zu diesen später erwähnten Siedlungen gehört auch unser Birkheim. Vom 27. Oktober 1310 existiert eine Urkunde, die im Bistumsarchiv Trier (Abteilung 71,129 Nr. 47) aufbewahrt wird, in der „Bircheym“ erwähnt ist. In Anbetracht der Bedeutung durch die Ersterwähnung wollen wir im Folgenden auf diese Urkunde näher eingehen. Der lateinische Text sagt folgendes aus (nach einer Übersetzung des Historikers Markus Weidenbach): „Für alle, die Gegenwärtiges lesen werden. Ich, Heinrich Siboldi, Priester, möchte bekannt geben, dass ich dem vornehmen Herrn Conrad, genannt Schillinc, Kanoniker an der Weseler Stiftskirche St. Martin, namens seiner besagten Kirche übertragen habe, vermittels dieser Urkunde, vier Schilling Pfennige jährlichen und ewigen Zinses, wegen eines Tausches, welcher geschehen ist zwischen mir und dem erwähnten Conrad, hinsichtlich eines Weingartens „zu dem Acker“, gelegen zwischen dem Weingarten, den ich besitze, und dem Weingarten des ehrbaren Herrn Ritters Theoderich von Bleidenstadt, welcher einst zum Wohle Conrads bestimmt worden war, wie dies im hierüber besonders ausgefertigten Brief ausführlicher enthalten ist. Von jenen vier erwähnten Schilling gibt Heinrich, früher Knecht des besagten Herrn (von Bleidenstadt) 29 Pfennige von seinem Haus, gelegen an der Steingasse, welches er bewohnt, zum Fest Mariae Lichtmeß ; ebenso gibt Heinrich genannt Clobelauch von Birkheim 18 Pfennige von seinem Haus gelegen ebenfalls an der Steingasse, welches er bewohnt, zu Weihnachten“ Es gibt noch weitere schriftliche Erwähnungen von Birkheim, so aus dem Jahre 1344 in einer Kellereirechnung des Amtes Oberwesel, in der die Bewohner von „Bircheim“ zu einer Abgabe von 5 Malter Korn veranlagt wurden. Dann lesen wir, allerdings ohne nähere Angaben, im Jahre 1427 von „Birgheim“, „Byrkheim“ und „Birckheim“ in verschiedenen Akten des Landeshauptarchivs Koblenz (LHAK) im Bestand 1 C Nr. 10, 161, 167, 171. Im Jahre 1444 erscheint „Birgheim“ in einer Urkunde des LHAK unter 1 C Nr. 187. Am 14. April 1472 belehnte der Ritter Meinhart von Koppenstein den Simon Boos von Waldeck mit dem dritten Teil der Fruchtzehnten aus den Dörfern Niederburg, Oberwiebelsheim und Birkheim, wobei die Original- Schreibweise „bergheym“ lautet. Nähere Einzelheiten über das Dorf sind der Urkunde jedoch nicht zu entnehmen. Die entsprechende Urkunde wird im Landeshauptarchiv Koblenz im Bestand 53 C 48 unter der Nr. 87 aufbewahrt. Die Birkheimer Mühle Das „romantische Leben“ in den Mühlen An den meisten Hunsrückbächen waren früher Mahlwerke angelegt, in denen die Wasserkraft zum Antrieb der großen Mühlräder ausgenutzt wurde. Die Wassermühlen waren wichtige Einrichtungen für die Bauern, denn dort konnten sie ihr Getreide zu Mehl mahlen lassen, aus dem dann das lebensnotwendige Brot gebacken wurde. Zu allen Zeiten haben Dichter und Sänger das angeblich romantische Leben in den Mühlen beschrieben und besungen. Die „klappernde Mühle am rauschenden Bach“ ließ viele stimmungsvolle Lieder und Gedichte entstehen. Wer sich aber näher mit dem Leben in den Mühlen befasst, wird die Feststellung machen, dass es dort gar nicht so romantisch und beschaulich zuging, vielmehr waren die Müllersleute von einer ständigen Existenznot bedrückt. Das Birkheimer Mühlchen Am östlichen Ende der Birkheimer Gemarkung, dort, wo sich der „Wäschbach“ mit dem „Badenharder Bach“ vereinigt, stand früher eine kleine Mahlmühle. Über das Alter und den Bau dieser Mühle sind in den Akten keine näheren Angaben zu finden. Wir müssen uns daher auf die wenigen Erwähnungen beschränken, die aus einzelnen Akten hervorgehen. Erstmals lesen wir von dem Bestand der Birkheimer Mühle in dem Feldbuch aus dem Jahre 1719, in dem Peter Neubauer als Müller erwähnt wird. Der älteste Lageplan von der Mühle ist einer Flurkarte von der Vermessung im Jahre 1812 zu entnehmen, als Johann Neubauer, vermutlich ein Nachkomme des oben erwähnten Peter Neubauer, Eigentümer der Mühle war. Bei der preußischen Vermessung im Jahre 1836 wird Karl Theis aus Utzenhain mit Consorten als Eigentümer genannt. Diese veräußerten die Mühle im Jahre 1842 an Johann Oppermann aus Birkheim. Die Schulchronik berichtet im Jahre 1895, dass die Birkheimer Mühle versteigert und von den Bauern aus Badenhard erworben wurde, ohne aber den genauen Zeitpunkt zu nennen. Die Bauern aus dem Nachbardorf nutzten die Anlage in der Folge als Genossenschaftsmühle, in der alle Bauern ihr Getreide selbst mahlen konnten. Die Bauern von Birkheim ließen ihr Getreide vorwiegend in der Klocknersmühle in der Niederbach, Gemarkung Damscheid, mahlen. Die Gemarkung Birkheim wird vermessen Mit Beschluss vom 27. Januar 1808 leitete die französische Verwaltung für das Rhein-Mosel-Departement eine neue Bodenordnung ein. Das hatte zur Folge, dass die Gemarkungen der Gemeinden erstmals genau eingemessen wurden. Im Jahre 1812 kamen die französischen Landvermesser nach Birkheim und begannen mit der Aufnahme eines neuen Grundkatasters. Die rund 230 Hektar große Gemarkung der Gemeinde wurde in drei Gewanne eingeteilt, die mit „Section“ (Flur) A, B und C bezeichnet wurden. Die Section A erhielt den Namen „Wald“, Section B = „Krummenland“, Section C = „Weierstücker“. Auf dem beigegebenen Kartenausschnitt ist die bebaute Ortslage von Birkheim ersichtlich. Demnach standen im Dorf 14 Wohnhäuser. Die Liste der damaligen Hausbesitzer weist folgende Namen auf: Eigentümer Section Nr. Flurteil 1. Peter Bernd C 199 Auf den Gärten 2. Jakob Conrad C 193 dto. 3. Johann Dietrich C 109 Im Briel 4. Peter Graeff C 110 In der Hospitalwiese 5. Johann Kunz C 209 Auf den Gärten 6. Peter Link C 222 dto. 7. Wilhelm Muders C 215 Auf den Gärten 8. Peter Neubauer C 197 dto. 9. Anna Ponstein C 116 In der Hospitalwiese 10. Johann Retz C 221 Auf den Gärten 11. Philipp Ritt C 205 dto. 12. Anton Schwarz C 190 dto. 13. Heinrich Weinert C 210 dto. 14. Johann Neubauer C 808 Am Mühlenpfad Außerdem noch drei Gebäude der Gemeinde: 15. Backhaus C 116 Auf den Gärten 16. Gemeindehaus C 166 dto. 17. Kapelle C 216 dto. Auswanderungen nach Amerika Viele Menschen verlassen aus Not ihre Heimat Trotz mancher Bemühungen gelang es der preußischen Regierung nicht, die dürftigen Lebensverhältnisse in weiten Teilen des Landes entscheidend zu verbessern. So herrschte Mitte des 19. Jahrhunderts auch auf dem Hunsrück eine große Not. Mehrere Missernten in einigen aufeinander folgenden Jahren führten zu regelrechten Hungersnöten. Diese Verhältnisse zwangen viele Menschen, sich nach anderen Lebensräumen umzusehen. Da kamen die Werbeleute für eine Auswanderung nach Übersee gerade recht. Brasilien und die Vereinigten Staaten von Amerika (USA) lockten mit verheißungsvollen Angeboten. Die Auswanderung der Familie Mathias Kunz Im Jahre 1852 wanderten aus Birkheim die Schwestern Gertrud und Margarethe Kunz nach Amerika aus. Das erfahren wir aus Berichten ihres Bruders Mathias Kunz, der im Jahre 1868 mit seiner Frau und acht Kindern den Weg über den „großen Teich“ nach USA wagte, wo er eine bessere Zukunft zu finden hoffte. Kunz hatte am 8. April 1868 bei der Regierung in Koblenz ein Gesuch zur Auswanderung gestellt und bereits 10 Tage später die Genehmigung erhalten. Am 15.05.1868 teilte die Agentur Johann Anton Leroy in Koblenz dem Bürgermeisteramt in Pfalzfeld mit, dass sie für die Familie Kunz die Überfahrt von Liverpool nach New York in die Wege geleitet habe. Nachfolgend die Namen der einzelnen Familienmitglieder Kunz, die 1868 ihren Heimatort Birkheim in Richtung USA für immer verließen: 1. Mathias Kunz geboren am 28.02.1830 in Birkheim 2. Ehefrau Katharina 15.12.1830 in Bickenbach Kinder: 3. Katharina 18.05.1852 4. Elisabeth 17.04.1854 5. Mathias 22.03.1856 6. Anna Maria 03.05.1858 7. Jakob 29.09.1860 8. Franz 08.02.1863 9. Margarethe 16.03.1865 10. Gertrud 23.03.1868 Es war sicher keine leichte Entscheidung für Mathias Kunz und seine Frau, mit ihren acht Kindern, von denen das jüngste noch keine zwei Monate alt war, die Heimat zu verlassen und die gefährliche Überfahrt über den Atlantik zu wagen. BILD AMERIKA Da die vorhandenen Tagebuchaufzeichnungen des Mathias Kunz sehr ausführlich sind, können sie leider im Rahmen dieser Chronik nicht vollständig wiedergegeben werden. Daher wird der Reiseablauf der Familie Kunz von Birkheim nach Amerika nachfolgend in Stichpunkten aufgeführt: Am 21. Mai 1868 (Christi Himmelfahrt) Fahrt mit dem Pferdegespann nach St. Goar Fahrt mit einem Rheinschiff von St. Goar nach Rotterdam Samstag, 23. Mai 1868, Eintagesfahrt von Rotterdam über den Kanal nach Hull Montag, 25. Mai 1868 Fahrt mit der Eisenbahn von Hull nach Liverpool Dienstag, 26. Mai Fahrt von Liverpool nach Quinston – Irland Mittwoch, 5. Juni 1868 Start der Atlantiküberfahrt von Quinston nach Amerika Freitag, 12. Juni 1868, Propellerschaden auf dem Atlantik und Rücktransport nach Quinston – Irland Mittwoch, 24 Juni 1868, zweiter Start über den Atlantik mit dem Dampfer „Siberia“ Sonntag, 5. Juli 1868, Ankunft in Boston Montag, 6. Juli 1868, Eisenbahnfahrt von Boston in Richtung New York, dann Umstieg auf ein Flussschiff Dienstag, 7. Juli 1868, Ankunft in New York im englischen Hafen Dienstag, 7. Juli 1868, Weiterfahrt mit der Eisenbahn und mehrmaliges Umsteigen Donnerstag, 9. Juli 1868 Ankunft in Buffalo und Weiterfahrt nach Detroit Freitag, 10 Juli 1868 Ankunft in Detroit und Weiterfahrt nach Grande Harbour am Michigan See Samstag, 11. Juli 1868, Ankunft in Milwaukee Montag, 13. Juli erneute Schifffahrt zum eigentlichen Ziel in Sheboygan im Staate Wisconsin Nach 53 Reisetagen hatte Mathias Kunz seine neue Heimat in Amerika erreicht zusammen mit seiner Frau Katharina und den acht Kindern. Der wirtschaftliche Aufschwung in Deutschland Bau eines Gemeindehauses Nachdem schon im Jahre 1962 im Gemeinderat über den Bau eines Gemeindehauses beraten worden war, konnte in den ersten Julitagen 1965 mit den Bauarbeiten begonnen werden. Den Plan hatte der Bautechniker Necker vom Kreisbauamt in St. Goar entworfen. Die Gesamtbaukosten für das neue Haus wurden mit rund 200.000 Mark veranschlagt. Da dieser Betrag die finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde überstiegen hätte, wurde vorgesehen, dass Teile der Arbeiten in Eigenleistung vorgenommen werden sollten. Außerdem leisteten alle Familien einen einmaligen Beitrag von 500 Mark. Bei der Forstbehörde wurde ein Antrag auf einen Holzsonderhieb von 600 Festmeter Fichten gestellt. Als Baugrundstück wurde das ehemalige landwirtschaftliche Anwesen der Familie Börsch (Haus Nr. 23), das von der Gemeinde gekauft worden war, vorgesehen. Die darauf stehenden Gebäude ließ die Gemeinde abreißen. Der Neubau machte gute Fortschritte und schon Ende des Jahres 1965 konnte er teilweise in Betrieb genommen werden. In dem neuen Haus wurden im Erdgeschoss ein Schlachtraum, ein Kühlraum mit Gefriertruhen sowie Räume für die Viehwaage, die Feuerwehr, für die Saatgutreinigung und ein Backraum eingerichtet. Im Obergeschoss wurde ein Gemeindesaal mit Bühne, Küche, Garderobe und Toilettenanlagen vorgesehen. Die gesamte Baufläche auf dem 875 Quadratmeter großen Grundstück betrug 209 Quadratmeter. Die Arbeiten am Gemeindehaus wurden an folgende Firmen vergeben: 1. Maurer- und Betonarbeiten: Fa. Michel und Görges, Pfalzfeld 52.831 Mark 2. Zimmererarbeiten Fa. Klippel, Maisborn 8.542 3. Dachdeckerarbeiten Fa. Arnold Buch, Thörlingen 4.591 4. Klempnerarbeiten Fa. Josef Thelen, Oberfell 1.316 5. Außenputzarbeiten Fa. Josef Külzer, Lingerhahn 6.009 6. Fliesenarbeiten Fa. Johann Schmitt, Liebshausen 7.423 7. Anstreicherarbeiten Fa. Wilhelm Eisenhauer, Laudert 3.825 8. Fußbodenbeläge Fa. Josef Schmitt, Oberwesel 3.257 9. Steinmetzarbeiten Fa. Heinrich Pabst, Koblenz 3.104 10. Einbau der Rollläden Fa. Josef Decker, Boppard 2.400 Die Jugend erhält ein eigenes Domizil im Gemeindehaus Gegen Ende des Jahres 2000 ging für die Jugendlichen in Birkheim ein großer Wunsch in Erfüllung, sie konnten den neu hergerichteten Jugendraum im Gemeindehaus beziehen. Auf Beschluss des Gemeinderates war ihnen der Raum, in dem ehemals die Gefriertruhen untergebracht waren, zur Verfügung gestellt worden. Zehn Jugendliche, allen voran Michael Jäkle und Mathias Stahl, verwandelten den leeren Raum in vielen Hundert Arbeitsstunden in ein wohnliches Zimmer. Durch die Eigenleistungen konnten die Kosten im Rahmen gehalten werden. 6.000 Mark bewilligte der Gemeinderat, 3.000 Mark ein Geldinstitut und 1.000 Mark eine beim Straßenbau beschäftigte Baufirma. Zur Einweihungsfeier am 25. November 2000 übereichte Ortsbürgermeister Bernhard Münnig jedem der Jugendlichen ein von der Gemeinde gestiftetes T-Shirt mit dem Aufdruck „Jugendclub 2000 Birkheim“ und dankte den jungen Leuten für ihre große Leistung. Auch Bürgermeister Peter Unkel lobte das große Engagement und übereichte eine Geldspende. Die „Rhein-Hunsrück- Zeitung“ würdigte den Einsatz der Birkheimer Jugendlichen mit einem Artikel und veröffentlichte dazu die zwei folgenden Bilder mit Bürgermeister Peter Unkel und Ortsbürgermeister Bernhard Münnig. Heutige Veranstaltungen in Birkheim Die Birkheimer Kirmes Im Mai jeden Jahres wird dann das eigentliche Dorffest zu Ehren des Patrons Johannes Nepomuk gefeiert, und zwar am Sonntag nach dem Namenstag des Heiligen (16. Mai). Die Kirmes hat eine lange Tradition und wird schon seit Menschengedenken mit Musik und Tanz begangen. Früher fanden die Feierlichkeiten im Gasthaus Klein statt, in den 1970-er Jahren wurden dann die Veranstaltungen ins Gemeindehaus verlegt. Verantwortlich für die Durchführung waren aber auch hier die Gastwirtsfamilien Klein bzw. Bick. In den Folgejahren gingen das Interesse und der Kirmesbesuch deutlich zurück, sodass Ende der 90- er Jahre die offizielle Veranstaltung mit Musik und Tanz eingestellt wurde. Im Gasthaus Bick gab es weiterhin einen Frühschoppen und Möglichkeit zum Kirmesessen. Im Jahre 2002 wurde dann die Kirmes durch die Dorfjugend wieder zu neuem Leben erweckt. Erstmals wurde auf dem Birkheimer Fußballplatz ein Festzelt aufgestellt, in dem an drei Tagen zünftig gefeiert wurde. Freitags gab es einen Discoabend, samstags Musik und Tanz, am Sonntagmorgen die Festmesse im Zelt, danach Frühschoppen und auch am Nachmittag Unterhaltungsmusik und eine Tombola. Diese Zeltkirmes erforderte jedoch einen großen Aufwand und viele freiwillige Helfer. Nach vier Jahren konnte das alles nicht mehr organisiert werden, und so endete auch diese Ära der Kirmes. Auch heute wird die Dorfkirmes weiterhin gefeiert, jedoch in kleinerem Rahmen. Die Veranstaltung finden im Dorfgemeinschaftshaus statt, und sonntags die Festmesse in der Kapelle. Natürlich wird auch jedes Jahr ein Kirmesbaum aufgestellt und zwar immer noch durch Muskelkraft mit langen Drückstangen. Nach wie vor wird auf maschinelle Hilfsmittel verzichtet. Glücklicherweise hat die Birkheimer Jugend in Alfred Kunz noch einen erfahrenen „Baumaufsteller“, der sich in der Technik bestens auskennt. Gemeinsam ist man halt stärker und es macht auch viel mehr Spaß (700,- € Spende aus den Kirmeseinahmen 2013) Der Birkheimer Karneval Einer ebenfalls langen Tratition folgend gibt es in Birkheim am Rosenmontag den Birkheimer Karnevalsumzug im Dorf mit anschließender Abendveranstaltung. Statistische Angaben Einwohnerzahlen von Birkheim 1563: 27 Feuerstellen, ca. 100 Einwohner 1656: 4 Familien, ca. 20 Einwohner 1687: 4 Familien 1784: 15 Feuerstätten, ca. 75 Einwohner 1787: 73 Einwohner 1809: 88 Einwohner 1812: 95 Einwohner 1815: 83 Einwohner 1817: 83 Einwohner, davon in der Mühle 7 1835: 161 Einwohner 1837: 158 Einwohner 1845: 166 Einwohner 1848: 165 Einwohner 1871: 137 Einwohner 1895: 113 Einwohner 1905: 130 Einwohner 1916: 119 Einwohner (58 männlich, 61 weiblich) 1925: 121 Einwohner 1933: 120 Einwohner (68 männlich, 52 weiblich) 1939: 127 Einwohner 1946: 109 Einwohner 1950: 122 Einwohner 1961: 107 Einwohner 1970: 114 Einwohner 1987: 151 Einwohner 2005: 146 Einwohner 2011: 144 Einwohner 2014: 150 Einwohner Viehzählung am 01.12.1913 140 Stück Rindvieh, 53 Schweine, 5 Ziegen Obstbaumzählung am 01.12.1913 291 Apfelbäume, 89 Birnbäume, 256 Pflaumen- und Zwetschenbäume, 67 Kirschbäume, 11 Walnussbäume, insgesamt 714 Obstbäume. Lust auf mehr, dann schnell 20,- € einstecken und ab zu unserem Bürgermeister. Viel Spaß beim Lesen!

Die Geschichte von Birkheim ist auch als 322 Seiten Chronik erschienen

Birkheim im Vorderhunsrück